Hoffnung für Kinder im Slum

Pampa León ist eine der ärmsten Gegenden in Peru. Viele Hütten sind aus Holz und Wellblech zusammengeschustert. Fließend Wasser und eine staatliche Stromversorgung gibt es nicht. Alle zwei Wochen befüllt ein Tankwagen die Wasserbehälter des Ortes. Die Bewohner arbeiten in Steinbrüchen, recyclen Flaschen oder halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. So auch Carlos.

Carlos wuchs in einer nichtchristlichen Familie auf. Als ihn ein Bekannter zur Jugendstunde einlud, vertraute Carlos Gott sein Leben an. Später hörte er im Radio einen Beitrag über die Bibel Liga in Peru. Der Bericht begeisterte ihn so sehr, dass er sich auf eigene Faust auf den Weg zum Bibel Liga-Büro machte und sich informierte. Er ließ sich zum Philippus-Leiter ausbilden und gründete in seiner Gemeinde eine Bibelstudiengruppe. Doch Gott hatte noch andere Pläne mit ihm.

Carlos und seine Frau zogen nach Pampa León, als Arbeiter für die Erschließung eines neuen Straßennetzes gesucht wurden. Im Gegenzug bekamen sie ein Stück Land, doch statt der üblichen 200 qm ganze 1000 qm. „Ich hatte den Eindruck, dass Gott uns das Land gab, um ihm damit zu dienen“, so Carlos.

Ihr Sohn Isaac knüpfte schnell Kontakte zu anderen Kindern und ihr Grundstück wurde zum beliebten Treffpunkt. Immer häufiger waren zur Mittagszeit auf einmal Kinder da, sodass Sori und Carlos gemeinsam mit ihnen aßen. „Wir hatten nie geplant, mit Kindern zu arbeiten, doch wir bekamen immer mehr das Gefühl, dass Gott uns an diesen Ort gestellt hatte, um den Mädchen und Jungen von Jesus zu erzählen“, sagt Carlos. Sie begannen, Kinderbibelgruppen anzubieten.

Mehr als 70 Kinder und Jugendliche kommen nun jede Woche. Sie singen, spielen und lesen gemeinsam Geschichten aus der Bibel mithilfe des Bibel Liga-Materials. Werbung machen braucht Carlos nicht, denn in der Schule erzählen die Mädchen und Jungen ihren Mitschülern begeistert von dem Programm.

„Die meisten Kinder kommen aus zerrütteten Familien und wachsen ohne Vater auf“, erzählt Carlos. „90% der Kinder, die an den Bibelgruppen teilnehmen, kommen aus nichtchristlichen Familien.“ Doch die biblischen Geschichten hinterlassen tiefen Eindruck – nicht nur bei den Kindern.

Jeden Samstag sorgen Sori und Carlos für ein gemeinsames Mittagessen, um die Mütter zu entlasten und ihnen die Möglichkeit zu geben, an einer Bibelgruppe für Erwachsene teilzunehmen. Einige sind dadurch bereits zum Glauben gekommen.

Für die fast 100 Menschen zu kochen, ist herausfordernd. „Erst letzte Woche haben wir um ein Versorgungswunder gebetet“, erzählt Sori. „Währenddessen hat unser Sohn Isaac auf der Straße gespielt. Plötzlich kam ein gut gekleideter Mann und drückte ihm einen Umschlag mit Geld in die Hand. ‚Das ist für eure Gemeinde‘, sagte er. Als unser Sohn uns das Geld brachte, machten wir uns auf die Suche nach dem Mann, aber wir konnten ihn im ganzen Dorf nicht finden. Wir glauben, dass es ein Engel Gottes war.“

Immer wieder erlebt Carlos‘ Familie, dass Gott ihren Dienst segnet, sodass sie immer mehr Kinder und deren Familien mit dem Evangelium erreichen können. Denn mitten in die Trostlosigkeit und Armut der Menschen scheint sie klar und deutlich: die Hoffnung in Jesus.