Wie Gott Mädchen im Schulalltag begegnet

Disziplin wird großgeschrieben an der Goibe Secondary School, einer Mädchenschule östlich von Kisumu (Kenia). Mehr als 1.000 Schülerinnen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren leben und lernen hier. Wir besuchen Goibe im Rahmen unserer Reise in das BibelStern-Land 2023, weil die Schule die Kurse der Bibel Liga einsetzt.

Mitarbeiterin aus dem Bibel Liga-Team spricht zu den Schülerinnen
Maya Knodel aus dem Bibel Liga-Team spricht zu den Schülerinnen
Eine besondere Schulversammlung

Als wir als Bibel Liga-Team in Empfang genommen werden, beginnt gerade die morgendliche Versammlung. Jeden Montag und Freitag stellen sich die Schülerinnen im Halbkreis um das Hauptgebäude auf, um gemeinsam in den Tag zu starten. Auf die organisatorischen Ankündigungen der Lehrerinnen und Lehrer folgt eine Andacht und ein gemeinsam gesungenes Lied. Heute jedoch ist ein besonderer Tag. Es ist nicht nur der erste Tag nach den großen Schulferien in Kenia, sondern es findet auch eine Abschlussfeier der Philippus-Bibelstudienkurse statt. Insgesamt 477 Mädchen bekommen eine eigene Bibel. Einige der Schülerinnen tragen Kartons mit Bibeln auf der Schulter und stellen sie in den Halbkreis. Spannung liegt in der Luft. Auch unser Besuch sorgt für aufgeregtes Getuschel. Nachdem wir als Bibel Liga-Team einige Worte an die Mädchen gerichtet und sie ermutigt haben, Gottes Wort zu studieren und sich von Gott gebrauchen zu lassen, beginnt die festliche Bibelübergabe.

Sehnsüchtig erwartet: Kartons voller Bibeln!
Sehnsüchtig erwartet: Kartons voller Bibeln!
Leuchtende Augen bei der Bibelübergabe

Zuerst kommen die Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Angestellte der Schule, die ebenfalls am Philippus-Programm teilgenommen haben, nach vorne und bekommen eine Bibel überreicht. Die Lieblingslehrer werden besonders lautstark beklatscht und es geht eine Welle des Jubels durch die Reihen. Danach dürfen sich all die Schülerinnen aufreihen, die bereits den gesamten Bibelkurs als Kleingruppe absolviert haben. Vergleicht man diese Bibelübergabe mit ähnlichen Zeremonien in Kirchen, die wir besucht haben, so sind die Gesichter der Mädchen eher ernst. Kein Wunder, denn das Schulsystem in Kenia setzt auf Disziplin und Höflichkeit. Ausgelassenes Gelächter ist eher selten zu hören. Dennoch sehen wir in viele leuchtende Augen und so manches Mädchen kann sich ein Kichern nicht verkneifen.

Eine Philippus-Bibelgruppe beim Studium
Eine Philippus-Bibelgruppe beim Studium
Mitarbeiterin interviewt Shanice, Covenant und Blessings
Maya Knodel interviewt Shanice, Covenant und Blessings
Gottes Wort ermutigt im Schulalltag

Nach der Zeremonie geht es für die Schülerinnen in die Klassen, wo der Unterricht wiederaufgenommen wird. Sage und schreibe 68 Schülerinnen sitzen zusammen in einem Klassenraum und begrüßen uns herzlich, als wir ihnen Hallo sagen. Jede von ihnen hat ihren eigenen kleinen Tisch. Platz zum Durchgehen ist allerdings so gut wie keiner. Drei der Mädchen begleiten uns nach draußen und erzählen, was ihnen am Philippus-Programm besonders gefallen hat. Sie alle wurden durch die Bibelgruppen ermutigt, sich in ihren täglichen Herausforderungen – seien es der Neid der Mitschülerinnen oder schwierige Familienverhältnisse zu Hause – an Gott zu wenden. In seinem Wort haben sie Antworten gefunden. Von der Reserviertheit, die man heute Morgen bei der Versammlung gespürt hat, ist nun kaum noch etwas zu merken. Offen und ehrlich, und das ein oder andere Mal sogar mit den Tränen kämpfend, erzählen sie, wie sie zum Glauben gekommen sind. Und zwischen die bewegenden Geschichten mischt sich tatsächlich das ein oder andere Mal ein strahlendes Lächeln.

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Abenteuerliche Dreharbeiten in einer Goldmine

Wir sind bereits seit einigen Tagen in Migori, im Südwesten von Kenia, um Material für die Aktion BibelStern 2023 zu sammeln. Heute berichten von unseren abenteuerlichen Dreharbeiten in einer Goldmine! Denn das ist das Besondere an Migori: Die Landschaft ist übersät mit unzähligen Goldminen, in denen viele Kenianer ihr täglich Brot verdienen. Was bei uns Deutschen Bilder von riesigen Industrieanlagen hervorruft, ist in Wirklichkeit sehr viel unscheinbarer. Oft befinden sich die Schächte der Goldminen auf Privatgrundstücken nur wenige Meter von den Wohnhütten entfernt. Ein Schacht hat oft nur einen Durchmesser von einem Meter. Hinzu kommt ein zweiter Aushub, durch den die Minenarbeiter seitlich in den Schacht hinunterklettern. Lediglich durch einen kleinen Seilzug, der die Säcke mit Gestein nach oben transportiert, lässt sich aus der Ferne erkennen, dass sich dort eine Mine befindet.

Vorbereitungen für den Abstieg in die Goldmine

Unsere beiden Protagonisten für den diesjährigen BibelStern-Clip, Calvin und Stephen, arbeiten in einer solchen Mine. Für uns als Bibel Liga-Team ist das spannendes Neuland. Kameramann Samu und Fotograf Christoph sind sofort Feuer und Flamme und wollen die Gelegenheit beim Schopf packen, die beiden in die Mine zu begleiten. Doch das ist leichter gesagt als getan. Um in die Mine hinabzusteigen, braucht man einiges an Equipment und gute Kletterkünste. Kurzerhand werden für Samu und Christoph Gummistiefel und Stirnlampen organisiert, Säcke geholt, in denen die Kameras verstaut werden können und Leitern aus Holz gebaut, damit die beiden den Abstieg in die Mine meistern können.

Reinhard und Samu verstauen die Kamera
Reinhard und Samu verstauen die Kamera
Dreharbeiten in der Goldmine
20 Meter hinab in die Tiefe

Alles ist bereit. Es kann losgehen. Stephen geht voraus und hinter ihm klettern Samu, Christoph und Calvin die Holzleitern hinunter in die Tiefe. Insgesamt 20 Meter tief geht es hinab. An den Wänden läuft Wasser herunter – eine Mischung aus Regenwasser der letzten Nacht und Grundwasser – sodass die vier aufpassen müssen, nicht auszurutschen. Unten angelangt befinden sich wider Erwarten keine Gänge. Gerade einmal drei bis vier Personen können hier nebeneinander stehen. Die Gummistiefel leisten gute Dienste, denn am Boden steht 20 Zentimeter hoch das Wasser. Die LED-Lampen, die Samu und Christoph mitgenommen haben, tauchen die Felsbrocken in dämmriges Licht und die Dreharbeiten können beginnen.

Das Abenteuer hat sich gelohnt

Gespannt warten Reinhard und die anderen des Teams währenddessen über Tage. Nach anderthalb Stunden tut sich was. Vier ziemlich schmutzige, aber sehr glückliche Männer klettern langsam aus dem Schacht. Für Samu und Christoph ein besonderes Erlebnis, das sie nicht nur an ihre persönlichen Grenzen geführt hat, sondern auch eine Hochachtung vor Stephen und Calvin empfinden lässt, die den Abstieg täglich auf sich nehmen. Samu und Christoph freuen sich schon darauf, das Video- und Fotomaterial zu sichten. Ihr Fazit: Das Abenteuer hat sich gelohnt.

Calvin und Stephen holen das Gestein mit einem Seilzug nach oben
Calvin und Stephen holen das Gestein mit einem Seilzug nach oben

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