Zweite Chance auf Bildung

Wie Pushpa aus Bangladesch mit 39 Jahren eine zweite Chance auf Bildung bekam – und dadurch Jesus kennenlernte.

Pushpa kommt aus Bangladesch und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Provinz Gopalganj. Die 39-Jährige ist Hausfrau und Mutter und hat viele Jahre unter Armut gelitten – auch aufgrund von fehlender Bildung.  „Meine Familie hatte immer wenig Geld und Bildung für mich als Mädchen war ihnen gleichgültig. Deshalb konnte ich nie die Schule besuchen“, erzählt sie. Doch als sie Shima kennenlernte, der sie zu einem bibelbasierten Alphabetisierungskurs der Bibel Liga einlud, bekam sie eine zweite Chance auf Bildung. Trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte, in ihrem Alter an einem Kurs teilzunehmen, ermutigte ihr Mann sie, sich auf das Lernen einzulassen. „Ich besuchte die Gruppe und lernte viele andere Frauen kennen, die in einer ähnlichen Situation waren“, erinnert sich Pushpa. Innerhalb weniger Wochen machte sie bemerkenswerte Fortschritte. Nachdem sie früher nicht in der Lage gewesen war, ihren Namen zu schreiben oder zu lesen, freut sie sich, nun endlich selbst lesen und schreiben zu können. „Das Lernen macht mir viel Freude“, sagt sie.

Pushpa aus Bangladesh hat mit 39 Jahren lesen und schreiben gelernt.
Neugierig auf Jesus geworden

Durch die biblischen Geschichten, anhand derer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lesen und schreiben lernen, hörte Pushpa auch von der Guten Nachricht. „Ich erfuhr mehr über Jesus Christus und mir wurde klar, dass kein Opfer nötig ist, um ihn zu besänftigen. Er selbst hat sich für unsere Sünden geopfert“, sagt sie. Diese Berührungspunkte mit der Bibel weckte ihre Neugierde und den Wunsch, mehr über Jesus zu erfahren. Der Wendepunkt auf ihrer Suche war der Vers aus Johannes 3,16, der sie zutiefst berührte. „Die Bibel lehrt, dass Gott seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, gegeben hat, damit wir das ewige Leben haben können. Und das gilt auch für mich, wenn ich Jesus annehme“, erklärt sie.

Doch Pushpas neuer Glaube stößt nicht überall auf Begeisterung. In ihrem überwiegend hinduistischen Dorf ist es eine heikle Angelegenheit, einen neuen Glauben anzunehmen. „Es ist herausfordernd, in meiner Familie und in unserem Dorf über meine Liebe zu Jesus Christus zu sprechen“, gibt sie zu. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Ihr Wunsch ist es, dass auch ihre Familie und ihre Nachbarschaft Jesus in ihr Leben einladen. Darum betet sie immer wieder um Mut, ihren Glauben öffentlich zu bezeugen.

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Indien: Liebt eure Feinde

„Wir werden alle Christen aus diesem Dorf vertreiben!“ Diese Worte hörte Sukumari fast täglich, seit sie zum Glauben an Jesus gefunden hat. Zusammen mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und ihrer Schwägerin lebt sie in einem kleinen Dorf in der Provinz Odisha, im Südosten Indiens. Früher hat sie, wie die meisten in ihrem Dorf, Pflanzen und Gegenstände als Götter verehrt. Heute ist sie Bibel-ABC-Lehrerin und unterrichtet Kinder und erwachsene Analphabeten in ihrem Dorf. Doch sich zu Jesus zu bekennen und anderen vom Evangelium zu erzählen, bleibt in der überwiegend hinduistisch geprägten Gesellschaft Indiens nicht ohne Folgen.

Sukumari
Weder Zauberei noch Tieropfer können heilen

Die Mehrheit in Sukumaris Dorf sind Hindus. Auch ihre Familie praktizierte früher die Puja-Rituale. Puja heißt so viel wie „Verehrung“ und ist eine tägliche Zeremonie, bei der Gegenstände oder Pflanzen als Symbole für die Götter angebetet werden. Als Sukumaris kleiner Sohn schwer krank wurde, brachten sie ihn zu einem Medizinmann. Doch weder der religiöse Führer noch die Tieropfer machten ihren Sohn gesund. Zwei Jahre schon hatte der Junge unter der Krankheit gelitten als Sukumari und ihr Mann beschlossen, sich einer christlichen Gemeinde anzuschließen – in der Hoffnung, dass dieser Gott ihren Sohn vielleicht heilen könnte. Sie fragten den Pastor: „Wieviel muss man zahlen, um Teil der christlichen Gemeinschaft zu werden?“ „Ihr braucht nichts zu zahlen. Ihr könnt gerne einfach in den nächsten Gottesdienst kommen“, antwortete dieser. Und das taten sie. In den darauffolgenden Wochen gingen sie in den Gottesdienst und beteten immer wieder für ihren Sohn. Der Pastor besuchte sie auch zu Hause, um für Heilung zu beten. Und tatsächlich: Jede Woche ging es dem Kind besser, bis die Krankheit schließlich ganz verschwand.

Weder Zauberei noch Tieropfer können heilen

Dass Sukumari und ihre Familie ihr Leben Jesus unterstellt hatten, war vielen Leuten im Dorf ein Dorn im Auge. „Wir gaben kein Geld mehr für die gemeinschaftlichen Puja-Rituale im Dorf und erklärten, warum wir daran nicht mehr glaubten“, erzählt sie. Daraufhin bedrohten einige Dorfbewohner die Familie: „Wir werden alle Christen aus diesem Dorf vertreiben!“ Immer wieder versuchten sie, Sukumari und ihre Familie einzuschüchtern, indem sie ihnen den Zugang zum Fluss verweigerten oder die Wasserbehälter von ihrem Grundstück stahlen. Einmal töteten sie einen ihrer Ochsen. Ein anderes Mal kam ein Nachbar mit einer Rute, um sie zusammenzuschlagen. Doch bevor er die Familie erreichen konnte, die gerade auf dem Feld arbeitete, rutschte er aus und erschrak sich so sehr, dass er wieder kehrtmachte. Sukumari ertrug alle Feindseligkeiten im Vertrauen auf Gott, dass er für sie sorgen würde. „Herr, du weißt alles“, wurde zu ihrem täglichen Hilfeschrei. Und sie erlebten tatsächlich, wie Gott sie versorgt: Nie mussten sie Durst leiden und auch ihre Felder brachten weiterhin Ertrag ein – obwohl der Zugang zum Wasser sabotiert war.

Sukumari mit Mann
Sukumari erzählt ihren Feinden vom Evangelium

Als ihr Pastor ihr vom Bibel-ABC-Programm der Bibel Liga erzählte, war Sukumari sofort begeistert. Sie ließ sich zur Kursleiterin ausbilden und lud die Dorfbewohner ein, an ihrem Alphabetisierungskurs teilzunehmen – sogar diejenigen, die ihr feindlich begegneten. Tatsächlich stieß der Kurs auf großes Interesse. Mittlerweile unterrichtet Sukumari eine Bibel-ABC-Klasse für Kinder aus nicht-christlichen Familien. Auch die Eltern kommen aus Neugierde hin und wieder zum Unterricht. Außerdem unterrichtet Sukumari Analphabeten aus ihrem Dorf, die nicht die Möglichkeit hatten, zur Schule zu gehen. Durch die biblischen Geschichten, anhand derer Lesen und Schreiben vermittelt wird, sind bereits einige zum Glauben gekommen. Jeden Sonntagmorgen treffen sich die fünf gläubigen Familien in Sukumaris Haus, um dort einen Gottesdienst zu feiern. „Der Widerstand hat allmählich etwas nachgelassen“, erzählt Sukumari froh. „Ich bin der Bibel Liga sehr dankbar, dass wir nun eigene Bibeln besitzen und ich auch meine Kinder mit Gott und seinem Wort vertraut machen kann.“ Denn Sukumaris Herzenswunsch ist, dass immer mehr Menschen in ihrem Dorf und der umliegenden Region zum Glauben an Jesus finden.

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